Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
Forschungszentrum Jülich
Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
Forschungsdatenzentren
PANGAEA – Data Publisher for Earth & Environmental Science
Einrichtungen, die ORCID bereits implementiert haben, teilen hier ihre Erfahrungen und geben Einblicke in die Beweggründe, Herausforderungen und Erfolge des Implementierungsprozesses.
Forschungszentrum Jülich
Helmholtz-Zentrum Potsdam Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ
PANGAEA – Data Publisher for Earth & Environmental Science
Wir haben die Entwicklung von ORCID von Beginn an positiv beobachtet, weil wir der Meinung sind, dass im wissenschaftlichen Publikationswesen ein offener Standard zur Autor:innenidentifikation unabdingbar ist. Von einem bestimmten Zeitpunkt an waren wir davon überzeugt, dass ORCID sich weltweit durchsetzen würde und dann haben wir auch die Integration von ORCID in unserem Open-Access-Repositorium in Angriff genommen. Der Beitritt zum ORCID-DE-Konsortium hat uns diesen Schritt deutlich erleichtert.
Die erste Frage, die wir uns gestellt haben, auf welchen Ebenen wir die ORCID iD in der LMU integrieren wollen. Wir haben uns entschieden, die Integration zunächst auf der Ebene des EPrints-Repositoriums vorzunehmen, für das bereits ein Plugin existierte, das wir an unsere lokalen Gegebenheiten leicht anpassen konnten. Für die Tests war die ORCID-Sandbox eine große Hilfe.
Im Open-Access Repositorium „Open Access LMU" können Autor:innen ihre Publikationen aus ORCID importieren und auch nach ORCID exportieren. Die ORCID iD wird in den Metadaten der Publikation angezeigt und verlinkt auf das jeweilige ORCID-Profil der Autor:innen. In der lokalen RDMO-Instanz ist die Authentifizierung per ORCID iD möglich.
Neben der technischen Implementierung, für die wir das vorhandene Plugin nutzen konnten, bestand aus unserer Sicht die größere Herausforderung in der Kommunikation mit den Wissenschaftler:innen an einer Universität von der Größe der LMU München. Wir haben uns für den dezentralen Ansatz entschieden und zunächst mit einzelnen Fakultäten kommuniziert und dort Wissenschaftler:innen identifiziert, von denen wir annahmen, dass sie der ORCID-Integration positiv gegenüber stehen würden.
Das Feedback ist durchweg positiv, zumal seit unserer Integration die Verbreitung und der Bekanntheitsgrad der ORCID iD stetig zugenommen hat.
Da wir an der LMU, neben „Open Access LMU“, weitere Repositorien einsetzen, planen wir, auch in den anderen Repositorien die ORCID iD mit der Nutzung der Member-API einzuführen. Die Anbindung weiterer Services an die API werden ebenfalls getestet, insbesondere im Bereich Forschungsdatenmanagement.
Planen Sie genügend Zeit ein und nehmen Sie frühzeitig mit ORCID Kontakt auf und überlegen Sie, wie Sie neben der technischen Umsetzung auch die Kommunikation mit Ihren Wissenschaftler:innen gestalten können und welche Schritte dafür an Ihrer Einrichtung die geeignetsten sind.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 9. August 2021) mit Volker Schallehn https://orcid.org/0000-0001-6228-1344
Der wichtigste Grund ist die Disambiguierung von Forschenden. Diese ermöglicht z. B. auch einen automatischen Publikationsdownload in unser Forschungsinformationssystem FACTScience (und damit auch aktuellere Publikationslisten). Dieses spielt eine wichtige Rolle in der Außendarstellung von Forschungsschwerpunkten, Expertisen und Expert:innen.
Wie bei jedem Projekt stand ein detailliertes (Schnittstellen-)Konzept am Anfang, in welchem z. B. Fragen zum Umgang mit Publikationsdubletten oder das Matching von unterschiedlichen Publikationstypen im Forschungsinformationssystem und im ORCID-Profil beantwortet werden. Grundvoraussetzung für den Austausch von Publikationen zwischen den Systemen war auch die Prüfung der Publikationsmetadaten in den ORCID-Profilen und im Forschungsinformationssystem. Weitere Schritte waren ausführliche Tests und die Bereitstellung von Informationen für unsere Forschenden (persönliches Anschreiben per Email, Anleitungen/FAQs im Intranet).
Es gibt eine Empfehlung zur Einrichtung einer ORCID iD seitens der Fakultätsleitung, auch in der Affiliationsrichtlinie. Die Validierung der ORCID iD erfolgt in unserem Forschungsinformationssystem durch Anmeldung/Registrierung über die API. Validierte ORCID iDs werden aus diesem System ins HR-System übernommen. Ferner ist eine eigene ORCID iD eine Fördervoraussetzung für den Open-Access-Publikationsfonds (noch nicht abhängig vom validierten Status). Es wird vom ORCID-Profil zum Expert:innenprofil verlinkt und umgekehrt. Die Darstellung der Expert:innenprofile erfolgt in unserer Forschungsdatenbank und/oder direkt eingebunden über eine Schnittstelle in die Internetauftritte der Kliniken und Institute.
Bei unseren ausführlichen Tests stellte sich heraus, dass die Qualität der Publikations-Metadaten in den ORCID-Profilen nicht ausreichend für unsere LOM (Bewertung Autor:innenposition!) ist. Deshalb musste die ursprüngliche Konzeption einer bidirektionalen Schnittstelle in eine unidirektionale (nur Upload von Publikationen aus dem Forschungsinformationssystem in die ORCID-Profile) geändert werden.
Ferner ist bei der ORCID-Abdeckung in den Meta-Daten in PubMed noch viel Luft nach oben. Das Auffinden einer validierten ORCID iD ist jedoch eine Grundvoraussetzung für den automatischen Publikationsdownload und die richtige Autor:innenzuordnung.
Anfangs sind wir auch in Time-outs bei der Member API gelaufen, wenn ORCID-Profile mehrere hundert Work Items enthielten. Dank des tollen Supports bei ORCID wurde dieses Problem jedoch schnell behoben.
Bezüglich des Feedbacks sollen Zahlen sprechen: Mehr als 3.100 Forschende haben seit Februar 2021 über unser Forschungsinformationssystem ihre ORCID iD registriert oder validiert. Mehr als 2.000 ORCID-Profile wurden mit Daten aus FACTScience aktualisiert. Dabei wurden 46.000 Publikationen sowie 1.000 URLs zu Expert:innenprofilen übertragen.
Planen Sie genug Zeit ein und konzeptionieren Sie sorgfältig.
Integrieren Sie ORCID in ein System, das bereits eine hohe Akzeptanz besitzt.
Prüfen Sie die Qualität der Daten im Ausgangs- und Zielsystem.
Setzen Sie auf eine gute Kommunikation mit der Leitung, den Entwickler:innen, den Forschenden und ORCID.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 1. August 2022) mit Dr. Birgit Welke https://orcid.org/0000-0001-9335-9124
Für den Aufbau der Hochschulbibliographie waren wir als Ruhr-Universität Bochum (RUB) sehr früh auf der Suche nach einem Personen-Identifikator, den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kennen und nutzen, der nicht auf die Bibliothekswelt begrenzt ist und den wir öffentlich sichtbar machen dürfen. Dieses Kriterium war uns wichtig, um den Identifier z. B. für die Generierung von Publikationslisten auf den Webseiten der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einsetzen zu können. So verfolgten wir die Entwicklungen rund um ORCID sehr aufmerksam, auch die Tatsache, dass sich dieser Identifier zunehmender Beliebtheit erfreute. Zunächst fanden wir die damals von ORCID noch angebotene Möglichkeit, ORCID IDs für alle Mitglieder einer Universität automatisch erzeugen zu lassen, sehr spannend. So hätten wir allen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen weltweit gültigen Identifier „verpassen“ und die GND-ID dadurch ersetzen können. Heute sind wir davon überzeugt, dass dies der falsche Weg gewesen wäre. Eine ID ist nur erfolgreich, wenn sie akzeptiert und im Wissenschaftsalltag genutzt wird. Dies geschieht nur, wenn es für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einen offensichtlichen Vorteil bringt und dadurch eine eigene Motivation entsteht.
Aktuell nutzen wir die ORCID-Member-API nur im Kontext der Hochschulbibliographie. Die Software der Hochschulbibliographie entwickeln wir in Kooperation mit Kolleginnen und Kollegen der Universitätsbibliothek Dortmund. Die technische Integration von ORCID wird von der UB Dortmund übernommen, ich verweise daher an dieser Stelle auf den Best-Practice-Beitrag von Hans-Georg Becker und Kathrin Höhner.
Zusammen mit der TU Dortmund wurden wir im Frühjahr 2016 Mitglied bei ORCID und im Herbst des gleichen Jahres Gründungsmitglied des Konsortiums ORCID DE. Damals hatten wir bereits über 100.000 Publikationen unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Bibliographie erfasst und wollten über ORCID diesen Forschungsoutput unserer Universität noch sichtbarer machen. Auch erhoff(t)en wir uns, dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ORCID dazu nutzen, uns Publikationen zu melden. Ziel ist es, dass sich die Hochschulbibliographie über ORCID zunehmend selbsttätiger und schneller mit Publikationen füllt. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass wir bei der Verknüpfung die korrekte Affiliation unserer Universität mit „Source: Ruhr-Universität Bochum“ im ORCID-Record der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eintragen. So profitieren beide Seiten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von dieser nicht selbst eingetragenen, sondern von Dritten bestätigten Tätigkeit an der RUB. Darüber hinaus nützt es auch der RUB, da offiziell sichtbar ist, dass diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu ihr gehören, hier forschen und publizieren. Nicht zuletzt ist eine durch eine Institution bestätigte Angabe, wie z. B. Affiliation, eine wichtige Maßnahme der Qualitätssicherung, die ihrerseits Vertrauen in die Inhalte der ORCID-Records und ORCID als Ganzes stärkt.
Dublett von ORCID in unser System eingespielte Publikationen sind aktuell unsere größte Herausforderung und der schlimmste Zeitfresser, insbesondere im Bereich Geisteswissenschaften. Hier haben Aufsätze und Buchbeiträge leider immer noch viel zu selten einen DOI oder einen anderen Identifier. Es kommt nicht selten vor, dass wir uns beim Import aus ORCID für einen einzigen Wissenschaftler über 100 Dubletten einhandeln. Je mehr Publikationen wir bereits in unserer Datenbasis haben – aktuell sind es über 150.000 – desto zeitraubender gestaltet sich die Datenredaktion infolge der Neuverknüpfungen von vielpublizierenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
ORCID erfreut sich an der RUB zunehmender Beliebtheit. Aktuell (am 31.10.2018) sind über 2.000 Personen mit einer RUB-E-Mail-Adresse bei ORCID registriert und 687 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben (am 12.12.2018) ORCID mit der Hochschulbibliographie verknüpft. Das Feedback der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihr Profil mit der Hochschulbibliographie verknüpft haben, ist sehr gut. Sie schätzen es, dass wir Ihr ORCID-Profil automatisch mit Ihren gesamten Publikationen füllen und Ihre Forschungsleistungen weltweit noch sichtbarer werden. Die Hochschulbibliographie profitiert von diesem Wohlwollen, indem immer mehr Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler selbsttätig neue Publikationen melden, sei es direkt über die Hochschulbibliographie oder auch über ORCID.
Das Rektorat der RUB hat im Mai dieses Jahres eine Publikationsrichtlinie verabschiedet, in der auch die Bedeutung von Autorenidentifikatoren thematisiert wird. Alle Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der RUB werden „nachdrücklich gebeten“, sich bei ORCID zu registrieren und diesen Identifier im Wissenschaftsalltag zu nutzen. Die ORCID ID soll im Publikationsprozess immer mit angegeben werden, zusätzlich zur korrekten Affiliationsbezeichnung der RUB. Im neuen Jahr wollen wir mit Informationsveranstaltungen und Kursen zu ORCID beginnen. Um den Bedarf unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu erfragen und diesen besser berücksichtigen zu können, nimmt die RUB aktuell an der Studie „Adoption of ORCID ID in academic communities“ teil. Diese wird von einem Projektteam der Universität von St. Andrews in Schottland durchgeführt und besteht aus einer campusweiten Umfrage und begleitenden Interviews mit einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.
Haben Sie Geduld! Wir sind dankbar, dass sich Hans-Georg Becker um die technische Integration kümmert und wir hier von Redaktionsseite aus unterstützen und Rückmeldung geben können. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass manche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der zentral bei uns angebotenen Funktion „Erstellen und verknüpfen Sie Ihre ORCID ID“ rückschließen, dass ORCID und die Hochschulbibliographie ein und die gleiche Anwendung sind. Dass man sich in einem Schritt bei ORCID registrieren und anschließend ein weiteres System mit ORCID verknüpfen kann, ist für manche zunächst verwirrend. Dass beide Systeme getrennt existieren und nur verknüpft sind, werden wir in Zukunft transparenter darstellen und auch kommunizieren.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 11. Dezember 2018) mit Veronika Josenhans http://orcid.org/0000-0002-7462-3847
Die Universität Regensburg hat sich bereits im Oktober 2016 dazu entschlossen, am deutschlandweiten ORCID-Konsortium teilzunehmen. Grund hierfür war u.a. die Unterstützung einer non-for-profit Organisation, um eine offene und dauerhafte Autorenidentifikation, unabhängig von kommerziellen Diensteistern, anbieten zu können. Dadurch haben wir auch den Zugang zu der Membership-API erhalten. Diese erweiterte Möglichkeit sollte dann auch dazu genutzt werden, der Universitätsleitung den Mehrwert der Mitgliedschaft aufzuzeigen. Interessant war bei uns v. a., dass bereits mehrere Forschende eine ORCID hatten und dort Publikationen parallel zu unserem Repositorium einpflegten. Dieser Doppelaufwand war für die Forschenden nicht befriedigend und sollte idealerweise mit einem Datenaustausch behoben werden können. Zusätzlich suchten wir schon seit Längerem nach einer Möglichkeit, eindeutige Publikationslisten für Forschende zu erstellen. Intern war dies durch eine Rechenzentrums-ID möglich, doch dies konnte nicht für externe Zwecke genutzt werden, da diese ID gerade nicht offen ist und zudem datenschutzrechtlichen Einschränkungen unterliegt. Gerade bei den öffentlichen Publikationslisten von Personen gab es immer wieder Rückfragen, da in diesen Listen Veröffentlichungen erscheinen, welche von einem anderen Autor mit dem gleichen Namen verfasst waren. Zusätzlich wurde die Nachfrage von Forschenden nach ORCID immer größer, da diese ihre ORCID bei Zeitschriften etc. angeben mussten und sich somit für dieses Thema verstärkt interessierten.
Die ersten Schritte waren eine Evaluation der möglichen Einsatzgebiete von ORCID und die Entscheidung, welche wir davon anbieten möchten. In der ersten Phase der Umsetzung wurde die Möglichkeit der Verbindung von Autoren zu ORCID realisiert, so dass die Autoren auch unabhängig von der Zugehörigkeit zur Universität Regensburg, eindeutig identifiziert werden können. Weiter sollte ein Datenaustausch zwischen ORCID und dem Publikationsserver, also dem institutionellem Repositorium der Universität Regensburg, stattfinden. Dazu wurde die bestehende Repositorien Software EPrints gesichtet und evaluiert. Wir entschieden uns schließlich für eine technische Umsetzungsvariante der Universität Bern. Diese wurde an unser Testsystem angepasst und ausgiebig erprobt, und schließlich ORCID vorgestellt. Nach Erhalte des Zugangs zur Membership-API erfolgte der Transfer in unser Repositorium.
Zunächst kann jeder Autor einzelne Einträge im Publikationsserver mit seiner ORCID verknüpfen. Ebenso kann er sein Benutzerprofil mit seiner ORCID erweitern. Während der Verknüpfung sollte der Autor die Universität Regensburg möglichst als trusted Organisation akzeptieren, damit wir erweiterte Information lesen können und v.a. auch Publikationsdaten in sein Profil schreiben dürfen. Biographische Daten bei ORCID werden derzeit bei uns nur angezeigt, aber noch nicht im Repositorium gespeichert. Publikationen können sowohl von ORCID ins Repositorium als auch vom Publikationsserver nach ORCID ausgetauscht werden. Bei dem Import von Einträgen aus ORCID ins Repositorium wird zusätzlich noch ein Dublettencheck durchgeführt, so dass hier nicht zwei Veröffentlichungen mit gleicher DOI entstehen können. Alle eingespielten Daten sowohl bei ORCID als auch im Publikationsserver sind vorerst im privaten Nutzerbereich, so dass der Forschende diese noch vor der Veröffentlichung überprüfen kann. Ist das Nutzerprofils mit einer ORCID versehen, so werden auch alle Veröffentlichungen des Forschenden automatisiert mit dieser ORCID versehen und es bedarf keinerlei weiterer Aktionen seitens des Forschenden.
Die Implementierung von OPRCID selbst stellte keine große Herausforderung dar, da nur Standardtechnologien die problemlos umgesetzt werden können, zum Einsatz kommen. Einzig bei der Zeitplanung der Implementierung ist zu berücksichtigen, dass die Freischaltung für die Membership-API nicht sofort erfolgt, sondern erst nach einer Prüfung. Hier kam es zu einer kleinen zeitlichen Verzögerung aber auch hier war das Team von ORCID sehr zuvorkommend und hilfsbereit.
Das Feedback war durchwegs positiv und der Einsatz von ORCID ist auf große Nachfrage gestoßen. Sowohl Forschende mit als auch ohne ORCID interessierten sich für die Umsetzung. Es wurden bereits mehrere Neuregistrierungen durchgeführt. Gerade die Unterstützung der Universitätsleitung hat sich hier als sehr hilfreich erwiesen, da sich dadurch die Forschenden direkt angesprochen fühlen. Insgesamt hat sich das Vertrauen der Wissenschaftler in ORCID durch die Mitgliedschaft im Konsortium und die Realisierung im Publikationsserver stark gefestigt.
ORCID soll zukünftig in das gesamte ID-Management der Universität inkludiert werden. Damit soll ein automatischer Abgleich der Daten, z.B. der Publikationen, durchgeführt werden und der Aufwand für Forschende verringert werden. Ziel ist es hier, dass ein Forschender seine Daten lediglich einmal in ein System eingeben muss und die Daten dann in all den anderen Systemen ebenfalls vorhanden sind. Zusätzlich wird ORCID als Grundbaustein für ein Forschungsinformationssystem gesehen. Die Informationen hierzu sollen dann auch aus verschiedenen Systemen anhand dieser ID zusammengefügt werden.
Der wichtigste Rat ist, sich frühzeitig mit ORCID in Verbindung zu setzten. Die Implementation erfolgt über die Entwicklungsumgebung (sandbox) bei ORCID und wird von ORCID überprüft. Um unnötige Entwicklungs- und Programmierarbeit zu ersparen bietet sich eine frühzeitige Kontaktaufnahme an. Zudem sind viele Implementationen von ORCID für verschiedene Systeme vorhanden. Einer Eigenentwicklung sind hier sicher vorhandene Lösungen vorzuziehen, da diese zum einen die Prüfung bei ORCID bereits erfolgreich abgelegt haben und auch der Aufwand bei Änderungen der Membership-API effektiver umgesetzt werden können.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 16. August 2017) mit Gernot Deinzer https://orcid.org/0000-0002-7462-3847
Wir schätzen die Disambiguierung von Autorinnen und Autoren bei Publikationen als relevant ein und möchten diese über ORCID iDs für unsere Forschende an der Universität Mannheim ermöglichen. Das Konzept von ORCID als ein nicht-kommerzieller Personenidentifikator für Forschende mit offen bereitgestellten Daten in Kombination mit dem konsortialem Geschäftsmodell über kostenpflichtige Schnittstellen hat uns überzeugt. Eine Verbreitung und Nutzung von ORCID iDs sowohl von anderen Universitäten, Forschenden wie auch Verlagen oder Forschungsförderer zeichnete sich bei unserer Entscheidung in 2018 ab.
Die Integration von ORCID ermöglicht es uns, die ORCID-Einträge unserer Forschenden möglichst aktuell zu halten sowie die Angabe der Universität als Affiliation prominent in den Einträgen zu verankern. Dies geschieht als Teil unserer Publikationsservices zur Unterstützung der Forschenden und damit indirekt auch als Stärkung der Universität Mannheim.
Nach Vertragsabschluss und Beitritt zum ORCID Deutschland Konsortium in 2018 haben wir mit der technischen Integration in unserem Repositorium MADOC auf Basis der Software EPrints begonnen. Hier gab es bereits verschiedene Plugins, die wir uns genauer ansehen und entsprechend für uns anpassen mussten. Die Anpassungen waren zum einem nötig, da wir eigene oder andere Felder und Dokumententypen nutzen als die Standardkonfiguration von EPrints. Zum anderen haben wir laufend beim Testen weitere, kleinere Verbesserungsmöglichkeiten identifiziert und technisch gelöst. Die Anpassungen sind teilweise bereits zurück in die offiziellen ORCID-Plugins eingegangen. Andere sind als Pull Requests in unseren Branches auf GitHub ebenfalls frei als Open Source nachnutzbar (vgl. https://doi.org/10.5281/zenodo.4896435 ). Parallel zu den technischen Anpassungen haben wir einen praktischen Schritt-für-Schritt-Workflow entwickelt und diesen mit einer Pilotgruppe von 5-6 Forschenden getestet.
Das Hauptaugenmerk liegt bei uns in der technischen Integration von ORCID in unserem Repositorium MADOC, welches auch gleichzeitig als Universitätsbibliographie fungiert. Wir bieten hier einen ORCID-Service für die Forschenden unserer Universität an. Dabei müssen sich die Forschenden einmal in unserem Repositorium mit ORCID verbinden und uns die entsprechende Rechte zusichern sowie die Teilnahme am ORCID-Service bestätigen. Danach exportieren wir alle in MADOC eingetragenen Publikationen dieser Person in ihren/seinen ORCID-Record und halten diesen auch in Zukunft aktuell, d. h. bei jedem neuen Publikationseintrag dieser Person in unserer Universitätsbibliographie wird ein neuer Export nach ORCID angestoßen. Zudem wird beim erstmaligen Verbinden von unserem Repositorium auch die Universität als Affiliation im ORCID-Record eingetragen.
Darüber hinaus haben wir in unserer OJS-Instanz (MAJOURNALS) das ORCID-Plugin aktiviert, sodass über die Plattform herausgegebene Zeitschriften diese Funktionalität ebenfalls nutzen können. Prototypisch haben wir auch ein TYPO3-Plugin entwickelt, welches die Anzeige aller Publikationen eines ORCID-Records auf den Universitätswebseiten immer aktuell anzeigen kann.
Wir haben ein paar technische Anpassungen und Verbesserungen an den ORCID-Plugins von EPrints vorgenommen und getestet. Hier konnten wir auf die Kompetenz und Durchhaltevermögen unserer Kolleg*innen zurückgreifen. Der Austausch mit den Entwickler*innen in Southampton um Verbesserungen wieder in die offiziellen Plugins zurück zu führen, war und ist etwas schwierig. Wir haben aber für uns jeweils Lösungen gefunden und stellen diese auch gerne allen zur Nachnutzung bereit.
Beim erstmaligen Verbinden von unserem institutionellen Repositorium mit einer ORCID iD wird auch die Universität als Arbeitgeber gesetzt. Die genaueren Angaben, wie etwa Fakultät oder Anstellungsbeginn, sind für uns immer noch eine Herausforderung. Diese Angaben über die Forschenden sind bei uns nicht im Repositorium gespeichert bzw. müssen über Umwege dorthin übertragen werden, soweit uns diese aus einer anderen Quelle zur Verfügung stehen und sofern wir sie verwenden dürfen. Wir setzen hier unsere Hoffnungen in den ORCID-Affiliationsmanager um dies in Zukunft besser zu lösen.
Viele Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unserer Universität nutzen unseren ORCID-Service. Dies funktioniert meist reibungslos, sodass wir nicht sonderlich viele Rückmeldungen bekommen. In einzelnen Fällen können unsere Exporte Dubletten in den Publikationslisten bei ORCID verursachen, die bereinigt werden müssen. Hierbei bieten wir ebenfalls unsere Unterstützung an.
Auf den Universitätswebseiten wurde in den Kontaktboxen eine neue Möglichkeit geschaffen, ebenfalls eine ORCID iD anzugeben. Dies wird von verschiedenen Forschenden schon genutzt.
Momentan haben wir noch weitestgehend bewusst auf den Import von Publikationsdaten von ORCID verzichtet, da diese für unsere Universitätsbibliographie häufig noch unvollständig sind und neue Publikationen schneller manuell eingegeben werden können. Interessant wäre aber, auf neue Publikationen unserer Forschenden hingewiesen zu werden um diese dann (sofern gewünscht) in MADOC aufzunehmen. Hierzu möchten wir uns in Zukunft eine Umsetzung überlegen.
Allgemein wäre eine stärkere Nachnutzung der ORCID-Daten wünschenswert, so dass etwa die Nutzenden unseres ORCID-Services bei Drittmittelgebern oder auch Publikationsabfragen für Rankings ihre Daten automatisch übertragen können, anstatt sie weiterhin manuell in entsprechende Formulare eintragen zu müssen.
ORCID lässt sich im Sinne einer Datendrehschreibe vielfältig integrieren, aber nicht alles passt gleich gut in die eigene Infrastruktur und die eigenen Workflows. Überlegen Sie sich, was für Sie in Frage kommt, testen Sie es aus und verändern bei Bedarf auch einen Plan, um eine passgenaue Integration von ORCID in Ihrer Einrichtung zu finden.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 8. Dezember 2021) mit Philipp Zumstein https://orcid.org/0000-0002-6485-9434
Die Technische Universität Dortmund ist bereits seit März 2015 Mitglied bei ORCID und seit November 2016 Mitglied des deutschen ORCID-Konsortiums. Die Mitgliedschaft wurde abgeschlossen, um Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Mehrwerte ihrer ORCID iD zu ermöglichen: Wir, die Universitätsbibliothek Dortmund (UB), exportieren Publikationen aus den ORCID-Records der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sie in der Hochschulbibliographie bibliothekarisch aufzubereiten. Daraus lassen sich dann nicht nur Publikationslisten für die Webseiten einzelner Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sondern dank bibliothekarischer Aufbereitung auch für spezifische Anforderungen wie z. B. einzelne Kooperationsprojekte oder alle Mitglieder eines Lehrstuhls erstellen. Die UB bietet außerdem an, Publikationen aus der Hochschulbibliographie in die ORCID-Records ihrer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler einzuspielen. Gerade für gedruckte Publikationen, die nicht mittels eines DOI automatisiert in ORCID-Records importiert werden können, nehmen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diesen Service sehr gerne an. Die UB profitiert von der ORCID-Integration, da sie so die Anzahl an Datensätzen in ihrer Hochschulbibliographie automatisiert deutlich erhöht und damit eine vollständigere Dokumentation der Forschungsleistung der Universität ermöglicht. Die bibliothekarische Aufbereitung der aus den ORCID-Records der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler importierten Daten ist notwendig, um Relationen zwischen Publikationen sowie verschiedenen beteiligten Autorinnen und Autoren der TU Dortmund und deren Zugehörigkeit zu einzelnen Lehrstühlen, Instituten oder Projekten darzustellen.
Zuerst haben wir überlegt, für welche Szenarien wir das ORCID-API nutzen möchten. Nach technischer Einbindung des API in unser System war es sehr wichtig, dass alle gewünschten Szenarien getestet wurden. Da einige Funktionen nur im Live-System getestet werden können, z. B. der Datenimport in ORCID aus externen Quellen, wie beispielsweise CrossRef, war es wichtig, dass wir mit unseren eigenen Accounts und denen von bereitwilligen Kolleginnen und Kollegen der UB unterschiedlichste Publikationstypen testen konnten.
Die ORCID-Integration besteht aus zwei Teilen. Zum einen können die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihr ORCID-Profil mit der TU-Identität verbinden und uns dabei weitere Rechte an den Daten aus ihrem Profil übertragen. Zum anderen bieten wir die Funktion an, die Publikationsdaten aus ORCID-Profil und Hochschulbibliographie zu synchronisieren. Beides geschieht technisch mit dem ORCID-Member-API der Version 2.0 innerhalb des Metadatenmanagementsystems (MMS) der Hochschulbibliographie. Das MMS ist in Python 3 implementiert und das ORCID-API wird mittels direkter HTTP-Requests angesprochen. Die gesamte Dokumentation ist auf GitHub zu finden: https://github.com/UB-Dortmund/orcid_sync. Auch die visualisierten Workflows der beiden Features stehen auf GitHub zur Verfügung: – ORCID Workflow for Linking – ORCID Workflow for synching works data Bei der Synchronisation der Publikationsdaten kommt der Datenaufbereitung eine besondere Rolle zu, da die UB besonderen Wert auf die Vermeidung von Dubletten legt.
Besondere Herausforderungen bei der Implementierung gab es keine. Die API an sich funktioniert sehr gut. Technisch haben wir bei der Implementierung des ORCID-API zunächst auf bestehende Lösungen gesetzt, wozu der „Python wrapper over the ORCID API“ (python-orcid, Version 0.7.0, https://pypi.python.org/pypi/orcid/) verwendet wurde. Dieser ist allerdings auf der API-Version 2.0_rc2 stehen geblieben, so dass nach Ermahnung von ORCID-Seite direkte HTTP-Requests verwendet wurden. Die größere Herausforderung liegt darin, ein ausgefeiltes Konzept für die Einsatzszenarien von ORCID an der Einrichtung zu erarbeiten, ohne zuvor alle Funktionen der API im Testsystem, der ORCID-Sandbox, ausprobieren zu können. Bei der Erarbeitung des Konzepts sind vor allem diese beiden Fragen zu beantworten: – Was muss im lokalen Zielsystem beachtet werden? – Welche Funktionen der API sollen für welche Szenarien im Zielsystem verwendet werden? Eine dritte Herausforderung liegt darin, dass die Registrierung bei ORCID auf freiwilliger Basis beruht und somit für die Integration in unterschiedliche hauseigene Systeme eine Verknüpfung mit einer internen ID notwendig ist.
Wer sich mit seiner ORCID iD und unserer Hochschulbibliographie verlinkt hat, nimmt insbesondere den Service zur Generierung von Publikationslisten als Arbeitserleichterung wahr. Eine größere Marketing-Kampagne hierzu wird es im Wintersemester 2017/18 geben. Je nach Publikationskultur wird auch der Service des Einspielens von Daten aus der Hochschulbibliographie in die ORCID-Records als bereichernde Serviceleistung wahrgenommen.
Ziel ist es, Datenflüsse mit Hilfe von ORCID iDs weiter zu automatisieren, um den Aufwand für die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu minimieren: Publikationen sollen nur einmal – idealerweise nicht einmal aktiv, sondern über das ORCID-Auto-Update – von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eingegeben werden müssen. Außerdem sollen vorhandene ORCID iDs in einem möglichen Forschungsinformationssystem verwendet werden. Ziel der UB ist es, eine möglichst hohe Zahl an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von den Mehrwerten von ORCID zu überzeugen. Daher streben wir eine hohe Abdeckung von ORCID iDs für Dortmunder Forschende an.
Das Wichtigste ist, sich im Vorfeld sehr genau zu überlegen, welche Einsatzszenarien für ORCID an der eigenen Einrichtung in Frage kommen. Das oder die eigenen Zielsysteme sind darauf hin zu prüfen, wie die Umsetzung mit ORCID gelingen kann. Forderungen nach ORCID-Integration in Standardsoftware helfen da nur sehr bedingt weiter. Auch empfiehlt sich die frühzeige Kontaktaufnahme mit ORCID, da die Verwendung des ORCID-Produktivsystems auch dann erst von der Organisation freigegeben werden muss, wenn man bereits Mitglied ist und Zugriff auf die API hat.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 17. Oktober 2017) mit Kathrin Höhner https://orcid.org/0000-0002-3988-7839
und Hans-Georg Becker http://orcid.org/0000-0003-0432-294X
Seit dem Blogbeitrag „ORCID has launched. What’s next?” von Martin Fenner vom 22.10.2012 waren wir an der TU Hamburg davon überzeugt, dass die ORCID iD der Missing Link bei der Autor:innenidentifkation sein würde. ORCID war zu dem Zeitpunkt noch relativ unbekannt und es gab nur wenige praktische Anwendungen. Deshalb sollte eine Infrastruktur bereitgestellt werden, die die ORCID iD und ihren Nutzen an unserer Universität erfahrbar und sichtbar machen sollte. Das mittelfristige Ziel war, Personen in unserem Open-Access-Repositorium eindeutig identifizieren zu können und diese Information auch eindeutig an andere weitergeben zu können.
Der wichtigste Schritt war die Softwareauswahl für die geplante Migration unseres Repositoriums. Diese sollte die ORCID iD unterstützen. Für DSpace wurde dies in Aussicht gestellt und später mit der Erweiterung DSpace-CRIS realisiert. Bereits vorher hatte das Rechenzentrum die ORCID iD in die universitätsweite Kontaktdatenbank integriert. Damit bestand schon früh die Möglichkeit, die ORCID iD, später auch authentifiziert, zu hinterlegen. Gleichzeitig wurde über ORCID informiert und bei jeder Gelegenheit für die Nutzung geworben, zunächst innerhalb der Bibliothek und dann auch aus der Bibliothek heraus.
Die ORCID iD wird an der TU Hamburg in zwei Systemen verwendet:
Die TUHH hatte sich für DSpace als Software für das Repositorium entschieden. Leider stellte sich heraus, dass die angekündigte ORCID-Integration von unserer Benutzeroberfläche nicht unterstützt werden würde. Dies konnten wir durch die Nutzung der Erweiterung DSpace-CRIS umgehen. Gleichzeitig hatte ORCID die Authentifizierungsanforderungen für eine ORCID iD erhöht. Dies machte Erweiterungen der Workflows und der Anzeigelogik notwendig. Diese wurden von der TU Hamburg für DSpace-CRIS spezifiziert und finanziert und sind nun für alle Nutzer:innen von DSpace-CRIS verfügbar.
Die ORCID iD wird in den Ingenieurswissenschaften immer verbreiteter. Daher wird die automatische Übertragung von Publikationsnachweisen in den eigenen ORCID-Eintrag sehr geschätzt. Allerdings ist die Einrichtung dieser Funktion noch nicht selbsterklärend genug. Dazu trägt auch bei, dass derzeit bei zwei Systemen an unserer Hochschule unterschiedliche ORCID-Berechtigungen abgefragt werden.
Aus TUHH Open Research (TORE) heraus sollen neben Publikationen zeitnah auch weitere Informationen wie Affiliationen, biographische Informationen und Projekte in den ORCID-Eintrag übermittelt werden. Gern würden wir auch die Synchronisation von ORCID zu TORE zulassen, diese scheitert bisher an der Datenqualität und dem Aufwand für die Nachbearbeitung. Da mehr als ein System an der TUHH ORCID iDs verwendet, sollte ein zentrales ORCID-System („ORCID-Hub“) zukünftig Authentifizierung und Berechtigungen an angeschlossene Systeme verteilen.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 6. April 2021) mit Beate Rajski https://orcid.org/0000-0002-3988-7839
und Oliver Goldschmidt http://orcid.org/0000-0003-0432-294X
Mit dem Publikationsmanagementsystem PUB verfügt die Universität Bielefeld über ein zentrales Instrument für den Nachweis und die Pflege von Publikationen von Universitätsangehörigen. Dieser Service ist innerhalb der Universität etabliert.Wir haben uns entschieden, ORCID in PUB zu integrieren, um auch weiterhin das Publikationsmanagement innovativ zu gestalten. Desweiteren möchten wir unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern einen vollständig automatischen Publikationsprozess und -nachweis ermöglichen. Zudem planen wir, mit Hilfe der ORCID iD die Publikationslisten unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler regelmäßig aus unterschiedlichen, externen Quellen zu ergänzen.
Einer der wichtigsten Schritte bei der Implementierung war zunächst einmal die Erarbeitung eines auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenen Workflows. Da hier verschiedene Varianten denkbar sind, war dies eine der schwierigeren Aufgaben. Der größte Aufwand war die technische Umsetzung in unserem PUB-System, da es hier noch keine Standardkomponente gab.
An der Universität Bielefeld sind mit der Integration zwei unterschiedliche Szenarien implementiert. Zum Einen kann man sich über PUB für eine ORCID iD registrieren. Diese wird dann zeitgleich im PUB-Autorenprofil gespeichert und alle verknüpften Nachweise werden mit dieser ORCID iD angereichert. Zweitens kann man sich für eine Synchronisierung der Daten zwischen PUB und ORCID entscheiden. In diesem Fall werden alle verknüpften Publikationen nach ORCID übertragen. Dies beinhaltet auch Aktualisierungen und Löschungen.
Unsere Phase der Implementierung fiel in einen ungünstigen Zeitraum. Als die Implementierung fast abgeschlossen war, wurde die Version 2 der ORCID-API zum Standard. Die Migration des Codes auf die neue Version wurde dadurch erschwert, dass die Dokumentation zu diesem Zeitpunkt noch nicht vollständig war, insbesondere was die Fehlercodes anging.
.Das Feedback unserer Forscherinnen und Forscher ist durchweg positiv. Viele hatten bereits vor der Integration in unserem System eine ORCID iD. Die Mehrwerte der vereinfachten Publikationspflege werden positiv wahrgenommen. Wir haben allerdings noch Schwierigkeiten, gewisse Fachbereiche mit diesem Service zu erreichen.
Einer der Pläne für die Zukunft ist die allgemeine Verbreitung von ORCID an der Universität Bielefeld. Bisher gibt es 240 ORCID iDs im PUB-System (Stand: Dez. 2017). Es werden stetig mehr ORCID iDs hinzukommen. Trotzdem möchten wir mit diesem Angebot aktiv an die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herantreten. Ein weiterer Plan ist der automatische Import von Publikationsdaten über ORCID. Hierbei soll der geplante Notification Service von ORCID zum Einsatz kommen. Wir würden damit den Pflegeaufwand für Wissenschaftler und Bibliothekare auf ein Minimum reduzieren.
Überlegen Sie sich zu Anfang ganz genau welche Workflows Sie in Ihrem System abbilden wollen. Danach setzen Sie sich frühzeitig mit dem ORCID-Support in Verbindung. Schließlich ist eine Kommunikationsstrategie zu entwickeln, welche die Zielgruppe erreicht und die Vorteile dieses Services beleuchtet.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 12. Januar 2018) mit Petra Kohorst https://orcid.org/0000-0002-3619-1588
und Vitali Peil https://orcid.org/0000-0002-6477-8992
Mit mehr als 2000 WissenschaftlerInnen und über 60 verschiedenen wissenschaftlichen Instituten sind bei bibliometrischen Analysen für die gesamte Einrichtung viele Hürden zu überwinden. Unter anderem gilt es die Vielfalt der Affiliationen zu berücksichtigen, um zu identifizieren, welche AutorInnen überhaupt zum Forschungszentrum gehören. Bei einem flächendeckenden Einsatz von ORCID iDs würde dieser Arbeitsschritt erleichtert, da man wüsste, welche AutorInnen mit welchen ORCID iDs derzeit zum Forschungszentrum Jülich gehören. Ziel war es also, die AutorInnen sowohl zum Anlegen einer ORCID iD zu bewegen, als auch diese ORCID iDs zu kennen.
Die Hürde für die WissenschaftlerInnen sollte möglichst gering gehalten werden, daher war es zunächst wichtig einen klaren Workflow zu definieren. Bei der Integration in unsere Publikationsdatenbank JuSER wurden dann schrittweise einzelne Module implementiert: Anlegen einer ORCID iD mittels eines personalisierten Links, automatische Eintragung der ORCID iD in die Publikationsdatenbank, Hochladen der Publikationen durch die WissenschaftlerInnen zu ORCID. Zudem sollten alle WissenschaftlerInnen über die neue Möglichkeit informiert werden. Um diesen Prozess zu verstetigen und auch neue WissenschaftlerInnen auf den Service aufmerksam zu machen, werden regelmäßig automatische E-Mails an jene WissenschaftlerInnen verschickt, die zwar Publikationen, aber noch keine ORCID iD in die Publikationsdatenbank eingetragen haben.
Das Forschungszentrum Jülich möchte mit dieser zuverlässigen Autoren-Zuordnung zum einen die Sichtbarkeit der Jülicher Forschung erhöhen. Dieser Identifier unterstützt also die Selbstdarstellung sowohl der einzelnen Jülicher WissenschaftlerInnen, als auch der ganzen Einrichtung. Zum anderen erleichtert die Kenntnis der ORCID iDs aller Jülicher WissenschaftlerInnen bibliometrische Analysen. Zudem geben die ORCID-Profile vielfältige Möglichkeiten, sich in den für das Forschungszentrum Jülich interessanten Fachgebieten in der Wissenschaftswelt zu orientieren, um z.B. nationale oder internationale Kooperationen vorzubereiten oder wissenschaftliche Allianzen zu entwickeln.
Eine formale Herausforderung war die interne Abstimmung mit den unterschiedlichen Gremien wie beispielsweise dem Betriebsrat. Wir konnten diese Hürden jedoch gut meistern. Das von ORCID DE in Auftrag gegebene datenschutzrechtliche Gutachten unterstützt die Entscheidung für ORCID als Autorenidentifikator. Technische Herausforderungen, wie das Arbeiten mit der ORCID-Schnittstelle, konnten dank der ORCID-Sandbox gut genommen werden.
.Das Feedback der WissenschaftlerInnen ist sehr positiv. Viele begrüßen ORCID und die damit einhergehende Eindeutigkeit in der Zuordnung von Publikationen und Personen. Die Möglichkeit, seinen ORCID-Record auf Wunsch aus der Publikationsdatenbank heraus zu aktualisieren, wird gerne genutzt.
Ziel ist es, eine möglichst hohe ORCID-Abdeckung zu erreichen. Derzeit, also etwa 1,5 Jahre nach der Integration, haben knapp 60% aller publizierenden MitarbeiterInnen des Forschungszentrums Jülich ihre ORCID iD in der Publikationsdatenbank hinterlegt. Neben den kontinuierlichen Erinnerungs-E-Mails gibt es viele unterschiedliche Angebote, um das Bewusstsein für ORCID zu stärken: Neben ausführlichen Informationen im Intranet wird ORCID bereits in der Einführungsveranstaltung für neue MitarbeiterInnen vorgestellt. Der Anteil der WissenschaftlerInnen mit ORCID iDs soll auch in Zukunft weiter steigen.
Besonders wichtig erscheint im Nachhinein die klare Definition des gewünschten Workflows und dessen Modularisierung. Wie soll unser Workflow aussehen? Welche Schritte hat dieser Workflow? Welche Funktionalitäten sind die Pflicht und welche die Kür?
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 19. September 2017) mit Dr. Claudia Frick http://orcid.org/0000-0002-5291-4301
Die Bibliothek des Wissenschaftsparks Albert Einstein, die organisatorisch am GFZ angesiedelt ist, war auf der Suche nach einem persistenten Identifizierer für Autoren/innen, der Instituts unabhängig ist. Hierzu wurden Anfangs, die Researcher ID, die Scopus ID und die ORID iD gleichrangig integriert.
Generell standen, unabhängig der technischen Umsetzung, am Anfang die drei großen Fragenkomplexe zu Datenflüssen innerhalb des GFZ, im Raum. 1) An welcher Stelle werden Publikationsdaten erhoben u. gepflegt und an welcher Stelle werden diese verwendet? 2) An welcher Stelle werden personenbezogene Daten erhoben, gepflegt und an welcher Stelle werden diese genutzt? 3) Welche Datenflüsse gibt es bereits am GFZ, die zwischen 1) und 2) existieren und wie sind diese umgesetzt? Vorteil am GFZ war und ist, dass das existierende Identity-Management-System (IdM) solche Daten automatisiert zwischen Verwaltung (personenbezogene Daten), Rechenzentrum (technische Umsetzung - digitale Identität) und der Bibliothek (Publikationsdaten) vertrauensvoll austauscht. Die Daten sind dabei einheitlich aufbereitet, das heißt konsolidiert und harmonisiert und somit für weitere technische Endsysteme zur Nutzung zugänglich.
Es gibt am GFZ zwei große Anwendungsfälle für die ORCID iD. 1.) Die ORCID iD wird in der Bibliothek selber verwendet, um Publikationen einer Person eindeutig zuordnen zu können. Diese Publikationen werden dann für die Aussendarstellung auf der Internetpräsenz des GFZ und dort für die Publikationslisten verwendet. 2.) Wird die ORCID iD als zusätzliches personenbezogenes Merkmal für die Darstellung der Mitarbeiter/innen selber verwendet, bspw. auf der Internetpräsenz der Mitarbeiter/innen und in Kontaktboxen.
Wie bei vielen IT-Projekten besteht eine große Herausforderung darin, die einzelnen Mitspielenden, die Daten erheben, verarbeiten und nutzen, von einer weiteren Idee zu überzeugen, die umgesetzt werden soll. Die Nutzung des bestehenden IdM-Systems, in dem die Vorprozesse für die Verarbeitung von personenbezogenen Daten bereits geklärt sind, brachte Vorteile in dieser organisatorischen Abstimmung zwischen Rechenzentrum und Bibliothek, bspw. wie wird mit dem Datenschutz umgegangen, wie und wo werden originäre Daten erhoben und zur Verfügung gestellt. Die größte Herausforderung bestand dann darin, zu erkennen, wie die ORCID iD in diese bestehenden Datenflüsse zu integrieren ist. Wichtig war dabei, Daten einmalig zu verwalten, single point of administration. An dieser Stelle kam das für die Nutzenden zugängliche Serviceportal (myprofile) zum Einsatz, an der die Nutzenden einen Großteil ihrer Daten (Login, Gruppen, Passworte, etc.) selbstständig pflegen können.
.Die Bibliothek erfreut sich eines weiteren automatisierten (standartisierten) Prozesses, der zu einem einheitlichen und konsistenten Datenbestand führt und den manuellen Aufwand auf ihrer Seite minimiert. Die Nutzenden selber können bestehende Identifikatoren nutzen, die die Reputation und Bekanntheit erhöhen.
Zum Einen soll die Durchdringung/Nutzung der ORCID iD weiter gefördert werden und zum Anderen ist vorstellbar, dass es zu einem Austausch der ORCID iD für weitere Dienste kommt. Das GFZ, als Mitglied des DFN, nutzt bspw. die DFN-AAI (Authentifikations- und Autorisierungs-Infrastruktur), die den Zugriff auf Services innerhalb des DFN, deren Mitgliedern aber auch international über eduGAIN, den europäischen Forschungsverbund, bereit stellt. Es ist bspw. vorstellbar, dass die ORCID für die Nutzung von Services innerhalb dieses Verbundes zur Anwendung kommt. Das sind Überlegungen, die ggf. durch die Nutzerschaft selber getrieben werden könnten.
Generell ist zu empfehlen, alle Beteiligten (bzw. Vertreter/innen), Bibliothek, Rechenzentrum, Nutzende (Autor/innen) und ein Mitglied von ORCID an einen Tisch zu bringen und über die Vision zu sprechen. Die primäre Frage sollte sein: Was wollen wir mit der Integration erreichen?
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 5. August 2021) mit Andreas Schoe https://orcid.org/0000-0002-1073-5794
Als weltweit agierendes Datenzentrum mit tausenden von Datensatzautor*innen kam es in der Vergangenheit oft zu dem Problem, Autor*innen auseinanderzuhalten und auch Personen nach Änderung des Personenstandes wieder korrekt identifizieren zu können. Außerdem wird zunehmend von Nutzenden darauf geachtet, dass ihr persönlicher wissenschaftlicher Lebenslauf vollständig ist. Hierzu gehören neben Artikeln und Konferenzbeiträgen auch Datensätze. Wir haben früh erkannt, dass ORCID hierfür das richtige System ist. In einem Satz: PANGAEA versucht bei möglichst allen Teilen eines Datensatzes auf Persistent Identifier zurückzugreifen, so war für Personen ORCID ein wichtiger Baustein!
PANGAEA verwendet ORCID sowohl zur Identifizierung von Datensatz-Autor*innen, aber auch während des Logins in das System. Es ist möglich nach Datensätzen über die iD einer der Autor*innen zu suchen. Komplementiert wird dies durch ein vereinfachtes Login für Wissenschaftler*innen bei Nutzung des Single-Sign-On (OAuth2).
Über die ORCID iD ist es dann auch möglich, dass eingeloggte User auf „ihre“ geschützten und noch nicht freigebenden Daten zugreifen können, auch wenn diese von einem*r Mitautor*in angeliefert wurde und er/sie selbst am Submission-Prozess nicht beteiligt war.
Die größte Herausforderung war in der Anfangszeit, die bestehende Autor*innentabelle in unserer Datenbank mit ORCID iDs zu verknüpfen. Wir haben hier aber eine sichere Lösung gefunden, weil viele unserer Datensätze mit Artikeln/Publikationen verknüpft sind, bei denen der Publisher die iD bereits im direkten Kontakt mit den Autor*innen bestimmt hat. Wir haben die Daten einfach übernommen!
.Stand Juni 2021 haben wir bei zwei Dritteln aller neuen User-Accounts eine ORCID iD verknüpft. Das System wird also rege genutzt! Auch haben inzwischen mehr als 80% aller neuen Datensätze zumindest eine*n Autor*in, welche*r mit ORCID verknüpft ist.
Wir arbeiten daran unser Data Submission System zu verbessern. Durch die dann noch strukturiertere Erfassung von Co-Autor*innen können wir dann Mails an uns noch unbekannte Co-Autor*innen schicken, um die User einzuladen sich über ORCID zu authentifizieren. Zusätzlich verknüpfen wir auch Affiliationsangaben mit der ROR-ID.
Forschungsdatenzentren können ORCID an vielen Stellen integrieren. Man sollte schrittweise vorgehen und zum Beispiel mit Accounts und Data Submission anfangen und erst später schon bestehende Daten mit ORCID zu verknüpfen. Bei Verwendung von Standard-Repository-Software ist die ORCID-Integration oft schon enthalten; aber es sollte hier auf ein Userinterface geachtet werden, was Wissenschaftler*innen die Vorteile der ORCID-Verknüpfung erklärt und den Einstieg einfach macht. Bei einer eigenen Implementation liefert die Dokumentation von ORCID sowie die Projektwebsite von ORCID DE wertvolle Informationen. Man sollte auch nicht zögern sich mit Kolleg*innen anderer Datenzentren, die bereits erfolgreich implementiert haben, auszutauschen. Kontakte findet man zum Beispiel bei DataCite.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 21. Juli 2021) mit Uwe Schindler https://orcid.org/0000-0002-1900-4162
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) arbeitet seit jeher mit internen Identifiern, sei es für Personen, Projekte oder Institutionen, und verfügt diesbezüglich auch über sehr solide Qualitätsicherungs-Routinen (etwa bezogen auf Dubletten). Um Forschungsinformationen vernetzen zu können, braucht es neben internen Identifiern auch externe Schlüssel mit möglichst breiter Akzeptanz. Bei Personen-Identifiern trifft dies auf ORCID in besonderer Weise zu.
Ein wichtiger Schritt der Vorbereitung war es, die hausinternen Entscheider*innen vom Mehrwert der ORCID-Integration zu überzeugen. Das wurde wesentlich dadurch erleichtert, dass die DFG seit 2016 das Projekt ORCID DE fördert und seit 2018 auch Mitglied im ORCID Deutschland Konsortium ist.
Für die Vorbereitung wurde eine hausinterne Arbeitsgruppe eingerichtet, die eine Entscheidungsvorlage erarbeitete, in die u. a. auch eine kleine Marktstudie (ORCID-Nutzung anderer Förderer) einfloss. Nach positivem Votum entwickelte eine weitere AG das Nutzungskonzept und spezifizierte die technischen Anforderungen.
Die ORCID iD kann von Nutzenden des Systems zur elektronischen Antragstellung elan (das neben Antragstellenden auch Gutachterinnen und Gutachter sowie Gremienmitglieder adressiert) fakultativ eingegeben werden (die DFG hat sich bewusst gegen eine Pflichteingabe entschieden). Im internen Antragsbearbeitungssystem ElektrA wird die ORCID iD angezeigt und von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als eine von mehreren Quellen genutzt, um bspw. anhand der im ORCID-System hinterlegten Publikationen für die Gutachter*innensuche den Anschein von Befangenheiten zu ermitteln. Weiterhin wird die ORCID iD im online zugänglichen Forschungsinformationssystem GEPRIS angezeigt und bietet so auch externen Nutzenden die Möglichkeit, ORCID-Profile DFG-geförderter Personen einzusehen.
Die größte Herausforderung war und ist, die verschiedenen Player vom Mehrwert eines entsprechenden Engagements zu überzeugen. So sehr das Thema bei den "Insidern" hoch im Kurs steht, so fremd ist es dem Gros der Personen, die zuvor nichts mit Identifiern zu tun hatten und (in den Verwaltungen) zu großen Teilen auch zukünftig nichts zu tun haben werden. Auch unter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fasst das Verständnis nur langsam Fuß, wozu auch beitragen mag, dass der Mehrwert selbst für Personen, die eine ORCID iD haben, nicht immer offensichtlich ist (diese also nicht zwangsläufig als "ORCID-Botschafter*innen" agieren).
.Ein Feedback haben wir bisher nicht erhoben. Bisher haben 7.300 Personen ihre ORCID iD bei der DFG hinterlegt. Unter den Personen, die sich bei der DFG seit der ORCID-Einführung neu angemeldet haben, geben gut 55 Prozent ihre ORCID iD an. Bei bereits registrierten Personen ist die Nutzung deutlich zurückhaltender. Wir monitoren die Entwicklung regelmäßig und prüfen, ob wir bei passender Gelegenheit Marketing-Maßnahmen für die Registrierung ergreifen.
Ein bereits in Angriff genommener Schritt ist die automatisierte Bereitstellung von Förderinformationen an das ORCID-System in der Form, dass Antragstellende dort mit nur einem Klick der Veröffentlichung der DFG-Förderinformationen zustimmen. Die Information würde dann in ORCID zukünftig auf einer „Trusted Source“ basieren. Antragstellende müssen die Information also nicht manuell in ORCID erfassen. Wir gehen davon aus, dass mit diesem Mehrwert für die Forschenden die ORCID-Nutzung bei der DFG weiter zunehmen wird.
Erst ins Konzeptionelle einsteigen und Zeit reservieren für Überzeugungsarbeit. Dann erst das Technische angehen.
Die Angaben basieren auf einem Interview (veröffentlicht: 4. November 2021) mit Jürgen Güdler https://orcid.org/0000-0002-5026-0287