Forschende können über die bereits bekannten Schritte des ORCID-Search-&-Link-Service mit wenigen Klicks die Metadaten ihrer Publikationen aus zahlreichen Katalogen des GND-Netzwerks in den eigenen ORCID-Record übernehmen. Diese „Datenbank“ – Culturegraph – enthält derzeit mehr als 200 Millionen bibliografische Datensätze deutscher und österreichischer Bibliotheken, die maschinell zu Werkbündeln zusammengefasst werden. Weitere Kataloge, auch aus der Schweiz, werden in den nächsten Jahren ergänzt und in immer kürzeren Abständen aktualisiert. ORCID-Nutzenden stehen somit Metadaten vieler weiterer Publikationen zur Verfügung, was es ihnen erleichtert, ihre Publikationsliste im ORCID-Record aktuell zu halten.

Bereits weniger als eine Stunde nach Produktivnahme entdeckte eine spanische Wissenschaftlerin den neuen Claiming-Service und importierte die Metadaten ihrer Publikation in ihren ORCID-Record.

Der Projektpartner UB Bielefeld nahm bereits 2017 den Claiming-Service in BASE online (wir berichteten im Juni 2017). Seitdem hat sich die Anzahl der Dokumente in BASE verdreifacht und die Anzahl der Datenlieferanten verdoppelt! Ende 2018 wurde in BASE das zusätzliche Claiming eines GND-Datensatzes ermöglicht und die ORCID iD damit in der GND gespeichert.

Seit Mitte 2019 kann aus einem ORCID-Record der Claiming-Service in der Deutschen Nationalbibliografie genutzt werden (wir berichteten im Juli 2019). Nach diesem Claiming erfolgt die beidseitige Verknüpfung des ORCID-Records mit dem eigenen GND-Datensatz.

Das erfolgreiche Claimen des eigenen GND-Datensatzes mit dem neuen Service „GND Network“ wird baldmöglichst auch im GND-Explorer durch das Icon vor der angezeigten ORCID iD erkennbar sein, wie dies bereits nach Nutzung der anderen beiden Claiming-Services erfolgt (wir berichteten im Juni 2022). Im ORCID DE Monitor soll das Claimen im GND-Netzwerk künftig monatsaktuell aus allen drei Claiming-Services gezeigt werden.

Künftig werden nicht nur Publikationen weiterer Bibliotheken in Culturegraph integriert, sondern es wird auch daran gearbeitet, dass geclaimte Publikationen ausgewertet und mit GND-Datensätzen verknüpft werden. In der Deutschen Nationalbibliografie konnten Claimende bereits mehr als 90.000 Titeldaten mit ihrem GND-Datensatz verknüpfen. Wenn Verlage die ORCID iDs in den Publikationsmetadaten angeben, werden diese ebenfalls für Verknüpfungen mit der GND genutzt (wir berichteten im Februar 2022). Allein 2022 konnten maschinell, zusätzlich zu manuellen Verknüpfungen durch Erschließende, mittels ORCID iDs mehr als 50.000 Titel-GND-Verknüpfungen in der Deutschen Nationalbibliografie erstellt werden. Das GND-Netzwerk wächst ständig durch dieses Zusammenspiel intellektueller und maschineller Erschließung. Es ist geplant die Claiming-Ergebnisse den Bibliotheksverbünden zur Verfügung zu stellen, damit sie die Titel-GND-Verknüpfungen in den angeschlossenen Bibliotheken nachnutzen können. Alle Erschließenden und Informationssuchenden finden dadurch Verknüpfungen vor, die die Publizierenden selbst über ihre ORCID-Records erstellt haben. So tragen alle zum weiteren Wachstum des GND-Netzwerks bei.

Sie haben selbst einen ORCID-Record? Verknüpfen Sie Ihren GND-Datensatz und Ihre Publikationen über den neuen Claiming-Service „GND Network“!