Ein Persistent Identifier (PID) für wissenschaftliche Organisationen wie Forschungseinrichtungen oder Forschungsförderorganisationen ist ein weiteres entscheidendes Puzzlestück zur Förderung der Standardisierung im wissenschaftlichen Publikationsprozess – insbesondere im Hinblick auf den bereits etablierten Digital Object Identifier (DOI) für wissenschaftliche Werke und der ORCID iD für wissenschaftliche Autor:innen. Die Anwendung dieser PIDs ermöglicht automatisierte Datenflüsse und garantiert die dauerhafte Verknüpfung von Informationsobjekten. Darüber hinaus sind PIDs elementare Bestandteile zur Umsetzung von Open Science. So kommt z. B. der Anwendung eines PID für wissenschaftliche Organisationen bei der Analyse von Publikationen und Kosten der Open-Access-Transformation an einer Einrichtung eine zentrale Bedeutung zu.
Um mehr über den Status quo der Nutzung und Verbreitung von Organisations-IDs in Deutschland zu erfahren, wurde im Rahmen des DFG-geförderten Projekts ORCID DE eine „Umfrage zum Bedarf und Nutzung von Organisations-IDs an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen in Deutschland“ unter 548 wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland im Zeitraum vom 13.07.2020 bis zum 04.12.2020 durchgeführt. An der bislang größten Befragung zu Organisations-IDs in Deutschland beteiligten sich 183 Einrichtungen. Bestandteil der Studie waren unter anderem Fragen zur Kenntnis, Verbreitung und Nutzung von Organisations-IDs an wissenschaftlichen Einrichtungen. Darüber hinaus wurden Anforderungen an Organisations-IDs bzw. ihre Metadaten (z. B. Relationen und Granularität) erfragt.
Die Ergebnisse sind als wissenschaftlicher Artikel im Open Access bei De Gruyter veröffentlicht:
Die Ergebnisse sind als wissenschaftlicher Artikel im Open Access bei De Gruyter veröffentlicht:
Vierkant, P., Schrader, A., Pampel, H. (2022). Organisations-IDs in Deutschland - Ergebnisse einer Bestandsaufnahme im Jahr 2020. Bibliothek Forschung und Praxis, 46(1), 191-215. https://doi.org/10.1515/bfp-2021-0089
Der Artikel wird später auch in englischer Sprache erscheinen.
Die Herausforderungen der Etablierung eines „Organization Identifiers“ für wissenschaftliche Institutionen stehen im Fokus der zweiten Förderphase von ORCID DE (2020-2022). Bereits im Dezember 2020 organisierte das Projekt einen Workshop zu diesem Thema (4. ORCID DE Workshop).
Projektpartner von ORCID DE sind DataCite, die Deutsche Nationalbibliothek, das Helmholtz Open Science Office, die Universitätsbibliothek Bielefeld und die Technische Informationsbibliothek (TIB). Das Projekt wurde durch die Deutsche Initiative für Netzwerkinformation (DINI) initiiert.